Seit 1804 gab es in Schwesing einen festangestellten Lehrer, der die Kinder im Winter in einer angemieteten Stube unterrichtete. 1855 wurde die Schulsprache dänisch, ab 1865 wieder deutsch. 1868 wurde eine Schule und ein Küsterhaus gebaut; regelmäßige Kontrollen vom Schulrat waren auch schon üblich! 1887 mußte der Unterricht teilweise ausfallen, da eine Diphterie - Epedemie herrschte.
Leider sind erst seit 1903 Schülerzahlen belegt, es wird von 65 Schülerinnen und Schülern berichtet. Zu dem Zeitpunkt waren weiterführende Schule nur das Gymnasium für die Jungen, eine private Mädchenschule für die Damen.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges im August 1914 wurde 16 junge Männer eingezogen; die älteren Männer wurde zum "Schutz der eigenen Heimat" gebraucht. Als der Krieg 1918 zuende war, musste man über 100 Soldaten aus unserem Kirchspiel betrauern. 1921 begann das Schuljahr mit 64 Schulkindern; in diesen Zeitraum fällt auch die Anschaffung von zwei elektrischen Lampen: Schwesing wurde mit Strom versorgt!
1927 waren 48 Kinder, 1933 nur noch 34 Kinder gemeldet. Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges 1939 wurden die Schulstuben von Bausoldaten belegt, die zum Flugplatzbau eingesetzt wurden; 16 Schwesinger wurden eingezogen. Als die schwere Kriegszeit im Mai 1945 zuende ging, musste der Unterricht zunächst einmal ruhen. Im November 1945 begann man mit 90 Kindern, darunter 40 Flüchtlingskinder. Jetzt wurde auch eine zweite Lehrkraft eingestellt. 1946 stieg die Schülerzahl auf 186, es musste eine Behelfsschule eingerichtet werden. Am 1. August 1947 hatte Schwesing 1013 Einwohner, davon waren 657 Flüchtlinge. Die Schule war dreiklassig und wurde von insgesamt 194 Kindern besucht.
Aufgrund der sehr schlechte Gebäudesituation wurde die Lagerschule auf Anordnung 1949 aufgelöst, ein Neubau wurde geplant - mindestens zwei Klassen! 1955 war es dann endlich soweit: die neue Schule wurde bezogen.
Die Schulräume im alten Schulgebäude wurden 1958 für den neuen Schulleiter Albert Johannsen und seine Familie zu einer Wohnung umgebaut. Wegen der hohen Schülerzahlen von 77 zu Ostern 1961 wurde die Schule dreiklassig; kurz darauf musste eine Fertigklasse aufgestellt werden, da die Planungen für eine Zentralschule noch nicht abgeschlossen waren. 1962 zählte man schon 89 Schulkinder. 1970 beschloss man, das achte und neunte Schuljahr der in 1964 neu erbauten Dörfergemeinschaftsschule in Oster-Ohrstedt anzugliedern - 20 Schwesinger Schulkinder wurden mit dem Schulbus dahin befördert. Von 1972 bis 1977 wurden in Schwesing nur noch die Grundschulkinder unterrichtet; ab der Hauptschule gingen alle Kinder nach Ohrstedt.
1977 wurde die Schule an die Firma Peter Eggert verkauft, die sich hier mit ihrem Textilienhandel sesshaft machte. Familie Johannsen kaufte 1972 das alte Schulgebäude; Albert Johannsen als letzter Schulleiter der Schule Schwesing unterrichtete noch bis zu seiner Pensionierung an der DGS (jetzt GHS) Ohrstedt.